russischer Philosoph und Schriftsteller; Prof.
* 1948 Leningrad (heute Petersburg)
Herkunft
Michail Ryklin wurde 1948 in Leningrad (heute wieder Petersburg) geboren.
Ausbildung
R. studierte Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Universität Moskau und promovierte 1978 in Philosophiegeschichte mit einer Arbeit über Claude Lévi-Strauss und Jean-Jacques Rousseau.
Wirken
Als Vertreter eines intensiven philosophischen Dialogs mit Westeuropa, insbesondere mit der französischen Gegenwartsphilosophie setzte sich R. für die Verbreitung philosophischer und gesellschaftspolitischer Schriften westlicher Denker in Russland noch zu Sowjetzeiten ein. Er war Herausgeber und Übersetzer von Werken von Gilles Deleuze, Jacques Derrida, Michel Foucault, Roland Barthes, Claude Lévi-Strauss und Theodor W. Adorno ins Russische. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Publikationen über Michail Bachtin und Fjodor M. Dostojewski. Anfang der 90er Jahre war R. einer der Mitbegründer des Moskauer Verlags Ad Marginem, in dem u. a. die russische Erstübersetzung von Heideggers "Sein und Zeit" erschien. 1995 begann seine Korrespondententätigkeit für die europäische Kulturzeitschrift "Lettre International". 1997 editierte er die erste russische Ausgabe des "Moskauer Tagebuchs" von Walter Benjamin.
Auf Grund seiner Forschung und Lehre an der Akademie der Wissenschaften in Moskau wurde er 1997 zum Leiter des dortigen Fachbereichs "Philosophische Anthropologie". Forschungsaufenthalte ...